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014-Zurück ins Abenteuer/Stuck in Sougia

014-Zurück ins Abenteuer/Stuck in Sougia

Einmal nicht aufgepasst, und zack, sind die 2 Monate in unserem Workaway-Projekt schon wieder vorbei.
Wir haben uns gut und schnell bei unseren Gastgebern Helen und Sean eingelebt. In „unserem“ Apartment kommt bald ein Gefühl des zuhause seins auf. Auch wenn wir zugeben müssen, dass die Arbeit uns teilweise ganz schön an unsere körperlichen Grenzen bringt. Wir waren bislang halt Bürohelden :-).

Wie schon bei unseren vorherigen Workaway-Projekten stellen wir fest, wie befriedigend es ist am Ende des Tages ein konkretes Ergebnis zu sehen und so gehen wir zwar oft völlig ko aber mit einem Glücksgefühl ins Bett. Wir lernen viel und können vor allem unsere handwerklichen Fähigkeiten weiter ausbauen.

2 Wochen vor unserer Abreise findet Sean dann noch 3 Hundewelpen am Straßenrand und, groß wie sein Herz ist, nimmt sie mit nach Hause. Deshalb besteht unsere „Arbeit“ zuletzt auch viel aus „Puppyplay“. Die 3 halten uns 4 Menschen ganz schön auf Trab aber es ist so schön dabei zuzuschauen, wie schnell sie sich erholen und wie sie von Tag zu Tag mutiger werden. Für die 3 geht es nun nach England, wo sie weiter in liebevolle Hände vermittelt werden.

Sean und Helen sind beides wundervolle Menschen und wir können nur hoffen, dass sie weiterhin ihren Traum auf Kreta leben können. Deshalb an dieser Stelle eine ganz unverblümte Schleichwerbung: hier kommt ihr zur Webseite der beiden wo ihr alle Infos zu den Apartments findet. Dem nächsten Urlaub auf Kreta steht also nichts mehr im Wege ;-).

So schön unsere Zeit dort ist, kitzelt es uns die letzten Wochen doch langsam wieder in den Füßen und wir vermissen ein wenig das Abenteuer. Das geben wir uns schließlich in voller Dröhnung und entscheiden uns im wettermäßig schlechtesten Monat auf Kreta einen Teil des E4 Wanderwegs zu laufen. Das ist überhaupt nur möglich, weil wir einen Teil unserer Sachen bei Sean und Helen zwischenlagern können. Und so sortieren wir unsere ohnehin wenigen Habseligkeiten nochmal Stück für Stück aus und überlegen uns gut, was wir für die kommenden Tage wirklich brauchen. Jedes Gramm zählt!

Die Umstellung gelingt uns ganz gut und wir genießen es wieder draußen in der Natur zu sein. Wie schon im April in Kroatien haben wir nun in Kreta das Glück durch menschenleere Dörfer zu laufen und die schönsten Strandabschnitte für uns zu haben. Die Temperaturen sind zunächst ok auch wenn es Nachts doch etwas fröstelig ist. Wir laufen von Kissamos die Westküste entlang bis nach Elafonissi, ab dort beginnt dann ein sagenhafter Weg die Südküste entlang. Obwohl wir aussortiert haben, liegt uns das Gewicht der Rucksäcke schwer auf den Schultern aber wir haben es uns ja so ausgesucht. Und am Ende des Tages sind wir jedes Mal stolz auf die Kilometer, die wir geschafft haben.

Bis Sougia läuft mit dem Wetter alles einigermaßen glatt, es regnet nur Nachts und wir haben tagsüber immer mal wieder sonnige Abschnitte. Doch dann kommt leider ein richtiger kretanischer Wintereinbruch. Die Temperaturen fallen tagsüber in den einstelligen Bereich, es stürmt und hagelt zwischenzeitlich, die Berge sind schneebedeckt. Weiter wandern kommt so nicht in Frage, Bus- und Fährverbindungen sind bei dem Wetter auch gestrichen. So bleibt uns also nichts anderes übrig als erstmal in Sougia auszuharren. Zum Glück hat in dem im Sommer belebten Ort zumindest eine Taverne auf und es gibt sogar einen Holzofen an dem wir uns aufwärmen können. Auch ein Supermarkt hat 2 Stunden am Tag geöffnet. Wir lernen Sebastian und Flo kennen, die einzigen anderen Verrückten, die zu dieser Zeit am Strand leben. Im Laufe der Tage gesellen sich auch noch andere ganz wunderbare Sonderlinge dazu.

Und so verbringen wir schließlich 10 ungeplante Tage in Sougia. Was solls, wir müssen ja eh nirgends hin.
Wir haben die Möglichkeit, das typische Dorfleben in den Wintermonaten mitzubekommen. Sehr viel spielt sich in der Taverne ab, vor allem bei schlechtem Wetter, wenn die Schäfer und Landwirte nicht arbeiten können. Ich vermute, es gibt auch Frauen im Dorf, die lassen sich aber selten in der Taverne blicken. Karten spielen und Kaffee und Raki trinken bleibt den Männern vorbehalten.
Legendäre Abende verbringen wir dort, aber nach 10 Tagen ist es Zeit weiterziehen.

Wir nehmen die Fähre nach Agia Roumeli und setzen dort unsere Wanderung auf dem E4 fort. Das Wetter spielt wieder mit und wir sind sofort wieder begeistert von der wunderschönen Südküste. Was sind wir froh uns für diese Wanderung entschieden zu haben. Auf dem Weg nehmen wir noch die Samaria und die Aradena Schlucht mit und kommen schlussendlich nach gut 150 km Laufen in Chora Sfakion an. Mittlerweile hat es wieder frühlingshafte Temperaturen und wir schließen das Abenteuer E4 mit 2 Strandtagen am menschenleeren Sweetwater Beach ab.

Daniels 40. Geburtstag wollen wir noch auf Kreta verbringen bevor es dann nach über 4 Monaten wieder zurück aufs Festland geht. Zu neuen Abenteuern und zu neuen Orten, an denen wir ganz ungeplant versacken!

13 thoughts on “014-Zurück ins Abenteuer/Stuck in Sougia

  1. Wow Ihr beiden Lieben!!
    Ich war auch schon 1 x auf Kreta ( im Sommer und unter ganz anderen Vorzeichen) / Eure Fotos und die Beschreibungen sind wirklich einladend ,da noch mal hinzufahren…..mal sehen ob,bzw.wann das noch mal möglich ist…
    Weiterhin alles Liebe für Euch
    Theresa

  2. Dankeschön für diesen schönen Bericht! Es hat Spaß gemacht, Eure Zeit auf Kreta mit allen Euren Nachrichten, Fotos und Videos mitzuerleben! Genießt noch die Tage auf Kreta! Ich freue mich auf Athen! ❤️❤️

  3. Schön zu sehen wie ihr es immer noch genießt. Und nach dem E4 Abenteuer könnt ihr euch ja auch in meine Haut hier in NZ hinein versetzen. 😅 Ich hab aktuell noch 220km offen, wird Zeit anzukommen. Zum Glück ist hier Sommer und nicht Winter 😀 weiterhin eine wunderbare Zeit. Ich freue mich auf ein Wiedersehen.

  4. Hey ihr beiden,
    schön wieder von euch lesen zu dürfen! Klingt mal wieder traumhaft und macht Lust, sofort nach Kreta zu fliegen ,fahren, wandern 🙂

    Alles Gute euch beiden!
    LG Andi

    1. Unbedingt lieber Andi! Ohne die Reise wären wir vermutlich nie nach Kreta gekommen. Jetzt möchten wir dieses schöne Fleckchen Erde am liebsten gar nicht mehr verlassen :-). Liebe Grüße in die alte Heimat!

    1. Hallo liebe Petra und Bernd,
      Unsere letzten Tage in Griechenland sind angebrochen. Aktuell haben wir einen kurzen Stopover in Thessaloniki, dann geht’s nochmal für ne dicke Woche auf die Insel Thassos bevor es dann schnurstracks in die Türkei geht. Wir sind voller Vorfreude auf all die bevorstehenden Abenteuer. 🙂 ganz liebe Grüße zurück nach München an euch beide.
      Daniel

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