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019-Reisemüde

019-Reisemüde

In den letzten Wochen unseres Türkeiaufenthalts werden wir von einer „Krankheit“ heimgesucht, die wohl alle Langzeitreisende über kurz oder lang einmal ereilt: Reisemüdigkeit.
Symptome: Antriebs- und Lustlosigkeit sowie Müdigkeit.
Behandlung: Einfach Durchhalten und/oder Ort zum Kraftauftanken suchen.

Kurz bevor wir die Schwarzmeerküste erreichen, haben wir nochmal ein besonders schönes Erlebnis. Beim Trampen lernen wir Haçir kennen. Er fragt uns, ob wir Hunger haben. Haben wir tatsächlich. Haçir bringt uns in sein Stammlokal und lässt uns eine riesige Platte mit gegrillten Auberginen, Knoblauch, Fleisch etc servieren! Wie wir die türkische Küche lieben. Anschließend fahren wir noch mit zu ihm nach Hause und lernen seine Eltern kennen. Absolut warmherzige Menschen, die uns für ein klein wenig verrückt aufgrund unserer Reise halten :-).
Wir schlagen in der Nähe unser Zelt auf und sind am nächsten Morgen noch zum Frühstück eingeladen. Die Verständigung funktioniert einmal mehr nur mit Google Translate und Händen und Füßen, daran haben wir uns mittlerweile gewöhnt.

Gut gestärkt erreichen wir schließlich die Schwarzmeerküste. Wir sind nicht unbedingt begeistert. Die 4-spurige Schnellstraße verläuft direkt entlang der Küste, es gibt kaum Strand und nur mittelgroße unschöne Städte.
An einem kleinen Zipfel finden wir schließlich ein schönes Plätzchen, an dem wir uns für 4 Tage niederlassen. Eine zumindest kurze Verschnaufpause.

Aus den genannten Gründen verlassen wir die Schwarzmeerküste wieder und reisen zurück ins Landesinnere. Wir erreichen schließlich die kleine Stadt Kelkit. Durch Daniel, (hier geht’s zu seinem Instagramaccount thegreathans) einen anderen Reisenden, der mit dem Fahrrad unterwegs ist, haben wir den Tipp bekommen, dass es hier angeblich den besten Döner der Türkei gibt. Den wollen wir natürlich probieren! Und so stoßen wir auf Yusuf und sein Team, die es wahnsinnig toll finden, wenn Reisende ihre kleine Stadt besuchen. Zweimal essen wir bei ihm und zweimal lässt er uns einfach nicht bezahlen.

Wir treffen Marie und Asad (hier geht’s zu ihrem Instagramaccount freiradeln) die beiden sind mit dem Fahrrad unterwegs und machen gerade Pause in Kelkit (Stichwort Reisemüdigkeit). Uns würde es nicht wundern, wenn wir die beiden nochmal in Georgien treffen (Spoileralarm: haben wir :-))

Weiter geht es in den Artabal Lakes Nature Park. Eine Gegend, die wir durch Zufall auf der Karte entdeckt haben. Durch den tatkräftigen Einsatz der Einheimischen und nicht ohne Proviantpaket werden wir mitten ins Gebirge gebracht. Die namensgebenden Seen sind zwar leider noch schneebedeckt aber es ist trotzdem einmalig schön hier. Fast sind wir ein bisschen enttäuscht, dass wir mitten im Bärengebiet keine Bären sehen, aber besser ist es wohl.

Auf dem Weg ins Kaçkar Gebirge landen wir schließlich auf einem Campingplatz, die es hier in der Gegend sehr selten gibt. Und siehe da, es ist genau der Ort, nach dem wir uns gesehnt haben! Gamze und ihr Team haben hier einen wunderbaren Platz zum Wohlfühlen geschaffen, an dem wir schließlich eine Woche bleiben.

Ich würde gerne erzählen, dass unsere Reisemüdigkeit danach kuriert war und wir topmotiviert wieder losgestartet sind, doch die Symptome bleiben auch nach der erholsamen Woche. Bei unserer Ankunft im Kaçkar Gebirge schüttet es wie aus Eimern, der Regen ist typisch für die Region um die Schwarzmeerküste. Seit Wochen hatte ich mich auf das Kaçkar Gebirge gefreut, genießen kann ich es nur halb. Doch es hilft ja alles nichts, wir versuchen das alles nicht überzubewerten und hoffen auf baldige Genesung.

Unser letzter Stopp in der Türkei ist der Karagöl Bergsee, Überraschung, es regnet. Wir nehmen es mit Humor, zum Glück können wir das. Wer weiß, vielleicht ist es einfach nur Zeit für etwas Neues und so freuen wir uns jetzt erstmal auf Georgien. Neues Land, neue Kultur, neue Sprache…Und bald steht auch wieder Besuch aus der Heimat an.
Alles wird gut, nein, alles IST gut!

6 thoughts on “019-Reisemüde

  1. Eure Beiträge kommen immer zur richtigen Zeit 😅 Grüße von einer weiteren Reisemüden. Aber es ist ja klar… So viele Eindrücke, Erlebnisse, Bekanntschaften…. Da muss man irgendwo innehalten und mal verarbeiten zwischendurch. Gibt’s bald mal wieder ein Workaway? Das schien immer gut getan zu haben. Macht weiter so, ich verfolge euch brav weiter ❤️

    1. An dich musste ich beim Schreiben sehr oft denken 😊. Wir sind tatsächlich gerade auf der Suche nach einem Workaway Projekt für den August. Drück uns die Daumen!

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