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006-Oh wie schön ist Montenegro!

006-Oh wie schön ist Montenegro!

Damit wäre eigentlich schon alles gesagt, aber ihr wollt es sicherlich genauer wissen ;-).

Montenegro beeindruckt durch die wunderschöne Landschaft, das unglaubliche Grün, die traumhafte Bergwelt, die dazugehörigen  Bergseen, doch am allermeisten durch die hilfsbereiten, unglaublich herzlichen Montenegriner.

Nachdem uns die Küstenstädte in Montenegro gelinde gesagt nicht sonderlich beeindruckt haben, wir während unseres Workaway-Projektes einen ersten ungefähren Eindruck davon bekamen, was uns erwarten könnte, sind wir nun einfach nur geplättet! Wir hatten uns schon gedacht, dass es hier schön sein könnte, doch so schön?

Von unserem Workaway-Projekt in Budva ging es erst einmal zum Nationalpark Durmitor. Nicht unerwähnt soll hier die bislang längste Wartezeit auf eine Mitfahrgelegenheit bleiben: drei Stunden in der prallen Sonne vor einem Supermarkt in Podgorica. Aber wir haben bereits gelernt geduldig zu sein und so war es auch dieses Mal wie jedes Mal: wenn man kurz vorm Aufgeben ist, kommt doch plötzlich Jemand angefahren und lässt einen einsteigen.

Überhaupt ist es mit dem Trampen hier, je weiter man ins Landesinnere kommt, super einfach. Und obwohl  die meisten Montenegriner kein Englisch sprechen, kann man sich dann doch irgendwie verständigen, eben mit Händen und Füßen. Ein paar Brocken der Landessprache haben wir auf unserer Reise schon gelernt, das reicht meistens als Eisbrecher. 

Zurück zu unserer Reiseroute. Wie bereits erwähnt, war unser nächstes Ziel der Durmitor Nationalpark. Wir sind dort zwei Übernachtungen geblieben und haben wieder erste zaghafte Wanderversuche unternommen nachdem unsere Fitness im Workaway-Projekt, nicht zuletzt dank des guten Essens, arg leiden musste. Weiter ging es zum Tara Fluss. Ein Traum! Wir haben dort zwei Nächte auf einem Bauernhof verbracht, wo wir jeweils um 4 Uhr Morgens vom Gockel des Hauses geweckt wurden. Aber wer kann es ihm verübeln. Es hat uns wahnsinnig gefreut dort auf dem Bauernhof einen kleinen Einblick in das dortige Leben zu bekommen und die Omi dort war irgendwie schwer begeistert von uns. So hat sie uns am ersten Abend direkt mal eine Flasche Selbstgebrannten vorbeigebracht, gefolgt von Milch, Joghurt, Brot etc. Verständigung war leider nicht möglich, so hat sie einfach in ihrer Sprache erzählt und wir in unserer und ich denke, wir haben uns trotzdem ganz gut verstanden :-). Auf jeden Fall hat uns ihre Gastfreundschaft beeindruckt. Vielleicht dachte sie sich auch, die zwei haben nur ein winziges Zelt und ich einen wunderschönen Bauernhof. Wer weiß.

Nach dem Tara Fluss ging es dann in den Nationalpark Prokletije. Dort haben wir tatsächlich ein kleines Paradies gefunden. Durch Zufall haben wir eine Art geschlossene Almhütte entdeckt. Da man in dem Nationalpark gegen eine Gebühr von drei Euro pro Tag überall sein Zelt aufschlagen darf, haben wir uns dort breit gemacht, denn es gab des Wildcampers Luxus: eine Außendusche (zwar kalt aber egal), ein Plumpsklo, und das Beste: Feuerholz und ein Platz zum Lagerfeuer machen. Und das vor der Kulisse der „Alpen Montenegros“. Klingt fast zu schön um wahr zu sein, ja.

Die ersten zwei Tage wurden wir dabei von dem Deutsch-Holländer Michel begleitet, der mit seinen 66 Jahren den Fernwanderweg Peaks of Balkan laufen möchte. Er sagt, er sei wie die Hummel, die weiß nicht, dass sie gar nicht fliegen kann und macht es einfach. Ein ziemlich gutes Lebensmotto wie wir finden! Und endlich konnten wir auch wieder richtige Berge ohne schweres Gepäck erklimmen. Oh ja, wir haben die Berge sehr vermisst!

Eines Abends kam dann ein Auto in unsere Idylle angefahren. Es stellte sich heraus, dass das der serbische Bergklub war, dem die Hütte gehörte. Am nächsten Tag würde eine Wandergruppe von 40 Serben erwartet. Ganz deutsch dachten wir, dass wird den Platz nun sicherlich aufgeben müssen, doch ganz im Gegenteil! Sofort wurden wir zu Suppe und Schnaps ins Haus eingeladen. Man muss vielleicht noch wissen, dass die Serben hier nicht den besten Ruf genießen und so haben wir die letzten Wochen schon einige negative Kommentare über das Land und die Leute gehört. Doch auch hier zeigt sich, nicht zu urteilen, bevor man sich nicht selbst ein Bild gemacht hat, denn die 40 Serben am darauffolgenden Tag haben uns wie ihresgleichen behandelt und uns mit allerlei Köstlichkeiten versorgt. Wir haben sogar Telefonnummern und Einladungen nach Serbien erhalten. Also ein weiteres Land auf unserer Liste, das wir gerne irgendwann besuchen möchten.

Eine ganze Woche haben wir im Prokletije Nationalpark verbracht und es hat uns gut getan, nicht ständig auf- und abbauen zu müssen. Wir sind sehr dankbar ein solches kleines Paradies gefunden zu haben!

Unser nächstes Ziel, den Biogradska Gora Nationalpark, beschlossen wir zu Fuß anzusteuern.  Dazu liefen wir eine Strecke von 40 km quer durchs Landesinnere, weil wir einfach nicht genug von der landschaftlichen Schönheit Montenegros bekommen. Und das hat sich sowas von gelohnt! Die wenigen Menschen die auf dieser Strecke wohnen zeichnen sich durch unglaubliche Gastfreundschaft und herzliche Neugierde aus. So wurden wir direkt vom Wegesrand zu allerlei selbstgemachten Leckereien in Häuser eingeladen oder uns wurde angeboten, die Nacht auf dem Grundstück zu verbringen, falls es uns zu heiß wird und wir uns ausruhen wollen. So viel Freundlichkeit rührt uns ungemein und treibt mir manchmal ein paar Tränchen in die Augen.

Heute gönnen wir uns einen Tag Pause und haben uns ein Apartment gemietet bevor es dann morgen weiter in den Nationalpark Biogradska Gora geht. Wir sind unglaublich gespannt, welche Seiten uns das Land noch zu bieten hat. Aber ich glaube, ihr habt es schon gemerkt, Montenegro hat unsere Herzen im Sturm erobert!

17 thoughts on “006-Oh wie schön ist Montenegro!

  1. Liebe Bea, lieber Daniel, liebe Sabine,
    ich freue mich, als zweite Mama meine Gefühle zu diesem Bericht auszudrücken: er ist phänomenal mitreißend zu lesen.
    Die Vorstellung, dass unsere Kinder so gut aufgenommen werden, erfüllt mich mit großem Dank und großer Freude!
    Eure Erzählung rührt mich sehr liebe Bea und lieber Daniel!
    P.S.: Ich habe Deinen Brief vom 17.3. am 17.6. erhalten und war völlig überrascht.
    Ich verspreche eine „überraschende“ Antwort!

  2. Liebe Bea, lieber Daniel,
    beim Lesen von Euren Berichten würde ich am liebsten meine „7 Sachen“ packen und Euch hinterherlaufen!!!
    So beeindruckend- so berührend!!

    DANKE

    Und ganz liebe Grüße
    Theresa

    1. Hallo Theresa. Danke 🙂 du als erfahrene Fernwanderin kannst dich sicherlich gut und leicht mit in unsere dankbare Lage versetzen, in der wir uns befinden! 🙂

  3. Liebe Grüße an Daniel, hier ist Christine Reith, Montegro kenne ich aus der Zeit. Vor dem Krieg, ich habe mir die ganze Dalmatien Küste angeschaut, und konnte in Montegro Herzegnovi privat unterkommen für 3 Wochen, Es ist dort wunderschön und ruhig gewesen, frischen Fisch jeden Tag mittags auf dem Tisch wenn man wollte. ich hoffe sehr, daß auch weiterhin alles optimal verläuft. Gottes Segen !

    1. Hallo Frau Reith! Vielen lieben Dank für ihren Kommentar. Das hat mich sehr gefreut. Unser Reiseverlauf und unsere Bekanntschaften verlaufen wirklich super optimal. 🙂 alles Gute weiterhin und liebe Grüße zurück! 🙂
      Daniel

    2. Hallo Frau Reith! Vielen lieben Dank für ihren Kommentar. Das hat mich sehr gefreut. Unser Reiseverlauf und unsere Bekanntschaften verlaufen wirklich super optimal. 🙂 alles Gute weiterhin und liebe Grüße zurück! 🙂
      Daniel

  4. Liebe Familie RaithLevez, die Bilder, die Du mit Deiner Kamera einfängst, die sind tatsächlich außergewöhnlich. Die Texte und die Mukke übrigens auch. Wie großartig inspirierend. Ich bin fast ein wenig dabei. Danke! 🙂

  5. Oh wie schön ist es in Montenegro Leute wie euch kennen zu lernen 🌞 Es war bestimmt nicht das letzte Mal, dass wir uns irgendwo über den Weg laufen.
    LG vom Paradies Kamp LAD
    Ramona
    (die immer noch hier ist und die Katzen hochzügelt und auf Tierfreunde hofft, die sie mitnehmen.. Lach)

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